Mein (agiler) Werdegang
Ich arbeite nun seit einiger Zeit im agilen Team-Setup. Seither bin ich auf der Suche nach meinem eigenen Coaching-Stil.
Begonnen habe ich meine agile Reise im Frühjahr 2018 als Product Owner,-Entwickler-Hybrid im Zuge eines Pilotprojektes. Ziel war es einen Chatbot für die automatische Verarbeitung von Textnachrichten im Kundenservice zu evaluieren. Hierzu wurde ein Innovations-Setup mit verschiedensten Kooperationspartnern (IBM, AWS, etc.) induziert.
In meinem Fall forschte ich auf Basis des Cloud-Services IBM Watson (Assistant) – damals befand sich der Service noch in der Reifephase und IBM veröffentlichte im Zweiwochentakt neue Funktionen. Somit war klar, die klassische sequentielle Vorgehensweise mit deterministischem Lösungsansatz, bietet nicht die nötige Flexibilität.
Eine dynamischere Vorgehensweise, die es erlaubt innerhalb kurzer Entwicklungszyklen aus der Erfahrung zu lernen und auf Basis des Versuchs neue Erkenntnisse einfließen zu lassen, musste gefunden werden – Scrum auf Basis der empirischen Prozesssteuerung sollte uns hier weiterhelfen.
Was jetzt noch fehlte war ein zweckmäßiger Anwendungsfall, sprich die Endanwender (unsere Kunden) mussten eingebunden werden. Hierzu verwendeten wir praxisnahe Tools für ein schlankes und kundenzentriertes Anforderungsmanagement. Darauf basierend evaluierten wir Möglichkeiten, wie mittels eines Chatbots bestehende Geschäftsprozesse nutzbringend automatisiert werden konnten. Über einen Zeitraum von sechs Monaten entwickelten wir so iterativ und inkrementell einen nutzerfreundlichen Chatbot.
Dies war unter den volatilen Umständen hauptsächlich möglich weil unsere Führungskräfte uns das Vertrauen ausgesprochen hatten Dinge selbstverantwortlich zu treiben. Und zudem kurze Feedback-Schleifen und direkte Kommunikation mit den Endanwendern möglich waren.
Durch die kurzen Entwicklungsspannen und die starke Einbindung der Kunden entfaltete sich für mich zum ersten Mal die Euphorie, die sich aus der agilen Vorgehensweise ergibt. Also beschloss ich fortwährend auch Andere dabei zu unterstützen agile Praktiken in ihrem Alltag zu nutzen!
Nach dem Studium startete ich daher als Scrum Master/Agile Coach und begleite seitdem Teams aus IT und weiteren Branchen auf ihrem Weg hin zur agilen Arbeitsweise.
(M)ein stetiger Lern- und Entwicklungsprozess
Ich möchte für mich die Kompetenz entwickeln mit Unsicherheiten, Problemen und Veränderungen in meiner täglichen Arbeit produktiv und kreativ umzugehen, um kontinuierlich mehr in die Rolle Agile Coach/ Scrum Master hineinzuwachsen.
Für mich ist das ein intensiver Lern- und Entwicklungsprozess, indem ich immer wieder filtern und reflektieren muss, welche Ansätze im Spektrum der Agilität ich mit meiner persönlichen Auffassung vereinbaren kann und welche nicht.
Als Agile Coach hat man aus meiner Sicht den klaren Auftrag, das Team auf Basis des eigenen Wissens und der erlangten Kompetenzen zu entwickeln, um kontinuierlich die Begeisterung und die Bereitschaft agiler Ansätze in die Denk- und Arbeitsprozesse der interagierenden Personen mit einfließen zu lassen. Man agiert inmitten der Veränderung und muss intuitiv schnelle Entscheidungen treffen, sowie die passenden Methoden und Tools parat haben. Das bringt Verantwortung, denn ein Team/ein Coachee orientiert sich an den eingeleiteten Hilfestellungen – was das konkret für mich bedeutet, habe ich vor mit diesem Blog herauszufinden.
Try and fail. But don’t fail to try.